Eine künstliche Aortenklappe schenkt mir wieder die Freiheit, das zu tun, was
ich liebe: laufen, hüpfen, Fahrrad fahren, zum Sport gehen, mich auspowern – endlich wieder tief durchatmen,
weil genug Sauerstoff in die Lungen kommt. Einfach wunderbar!
Doch das Ganze hat auch eine andere
Seite: Ich muss täglich Gerinnungshemmer nehmen, damit sich kein Blutgerinnsel an der Klappe festsetzt. Aber
– halb so wild.
Wer Marcumar oder ähnliche Blutverdünner einnimmt, kennt das Spiel: alle ein bis
zwei Wochen ab zum Arzt, Blut zapfen lassen, INR-Wert bestimmen.
Zum Glück gibt’s inzwischen
kleine, praktische Geräte für Zuhause!
Mein INR/Quick-Wert sollte idealerweise zwischen 2,0 und 3,0
liegen. Je nachdem, wie hoch (oder niedrig) er ist, passe ich meine Marcumar-Dosis an. Da ich gerne und viel
grünes Gemüse esse, messe ich lieber öfter. Warum? Grünes Gemüse – wie Spinat, Brokkoli oder Kohl – enthält
reichlich Vitamin K. Und das wirkt der blutverdünnenden Wirkung von Marcumar entgegen.
Sieht
harmlos aus, oder? Teststreifen, Lanzette, Messgerät – und los geht’s:
Anschalten, Finger piksen,
Bluttröpfchen auf das Testfeld geben (bitte zielen – das Tröpfchen muss genau in die kleine Ausbuchtung!).
Tja
– heute war’s wohl ein Smoothie zu viel. Der Wert ist niedrig, also heißt es: Marcumar-Dosis anpassen.
Den
gemessenen Wert trage ich in meine Tabelle ein und stelle mir damit meine Wochendosis zusammen.
Und
falls der INR-Wert doch mal unter 1,8 rutscht, habe ich für den Notfall Heparinspritzen parat. Kam bisher
zum Glück nur einmal vor … ich konnte dem Kohleintopf einfach nicht widerstehen. Zwei Tage hintereinander!
Ergebnis: INR 1,5.
Aber ganz ehrlich: Dieses kleine Gerät macht mich richtig glücklich – und die
Arzthelferinnen erst recht! Keine vergeblichen Stiche mehr in meine schlechten Venen, keine blauen Flecken
an den Armen, und niemand schaut mehr komisch, wenn ich im Sommer kurzärmelig unterwegs bin. LOL
Falls
ihr selbst betroffen seid – oder jemanden kennt, der Gerinnungshemmer einnehmen muss: Sprecht den Arzt
darauf an! Die Schulung und das Messgerät werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Es lohnt sich
– für mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und Lebensqualität.
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